Der richtige Masttrimm Meinungne ?!

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Isuzukeule
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Registriert: 03.01.2015, 22:20

Der richtige Masttrimm Meinungne ?!

Beitrag von Isuzukeule »

Hallo zusammen,

ich wollte mal fragen wie ihr euren Mast spannt.

ich habe jetzt die Oberwanten richtig fest und die Unterwaten etwas locker, so das man über die Achterstagtalje eine gute biegung bekommt.

Jetzt war am WE reagtta und wir hatten mächtig wind eine gute 6 in boen sogar teilweise bis 8bft.

wir sind erst mit gerefften groß und mit der kleinen Fock gesegelt, später nur noch mit fock,

und da ist mir aufgefallen das der mast etwas zu "pumpen" anfängt, welches man eigentlich bei 7/8 mit back/ steckstagen kompensiert.

jetzt mal meine frage, ist das bei euch so.

oder muss ich meinen Mastrimm noch etwas verändern ?

mfg
keule
Stretta
Beiträge: 184
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Wohnort: Langerwehe / NRW

Re: Der richtige Masttrimm Meinungne ?!

Beitrag von Stretta »

Hallo zusammen,
dieses Thema finde ich auch interessant.

Beim Mast gehe ich vor, wie im Handbuch beschrieben:
- bei locker montierten Wanten zunächst über Anziehen des Achterstags eine Biegung in den Mast ziehen,
- dann die Oberwanten anziehen,
- Achterstag lösen und
- die verbliebene Biegung mit den Unterwanten wieder gerade ziehen.
Demnach stehen die Unterwanten stets "unter Spannung".

Das scheint auch die richtige Vorgehensweise zu sein um einen entsprechend "stabil" stehenden Mast fahren zu können, der nicht die erwähnten Pump-Bewegungen macht.

Mit der Beschreibung im Handbuch habe ich dann doch folgendes Problem:
Meine Dehler ist mit einem gekürzten Mast ausgestattet, so wie es in den Niederlanden häufig anzutreffen ist.
Ich fahre also quasi stets mit einem "halben Reff", was mir aber bei widrigen Wetterverhältnissen schon sehr recht ist.
Der "liegende" Mast hat von Mastfuß bis Montagehöhe der Windex eine Länge von 11,40 Meter, ihm fehlen als so ungefähr 70-80 cm (je nachdem wie man die Länge definiert und von wo bis wo man misst) was zu einer Durchfahrthöhe von 13,50 Meter führt (einschließlich Antenne).

Bei dieser kürzeren Variante des Mastes wäre für die im Handbuch beschriebene Biegung von "zwei bis drei Mastdurchmessern" soviel Zugkraft erforderlich, dass mir wahrscheinlich das Achterstag um die Ohren fliegt.
Zumindest traue ich mich nicht, diese Zugkräfte auf den Mast zu bringen. Schon die Biegung von nur einem Mastdurchmesser kann ich nur mit Hilfe der Winsch erzielen.
Dabei belasse ich es dann aber auch und ziehe, wie im Handbuch beschrieben, den Mast über die Unterwanten wieder gerade.

Danach macht der Mast keine Probleme, auch bei viel Wind haben die Lee-Wanten keinerlei Lose. Ein Pumpen ist nicht zu beobachten.

Noch eine Anmerkung zu den "lockeren Unterwanten":
Für diese Saison habe ich meinem Mast auch neue Wanten gegönnt. Ursprünglich wollte ich nur die Oberwanten erneuern, da ich deren Altern nicht kenne. Dabei hat mich der Rigger darauf hingewiesen, dass die Unterwanten wesentlich höheren Belastungen ausgesetzt seien als die Oberwanten und daher bei einer Erneuerung mindestens genauso bedacht werden sollten.
Das muss ich als Laie ja zunächst glauben, zumal es keiner besser wissen sollte. Und ein so großer Kostenfaktor ist das dann auch nicht.

Auf weitere Beiträge bin ich gespannt, und Dank an Keule für das Thema.

Franz
von der Stretta
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Lionessa-D31
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Re: Der richtige Masttrimm Meinungne ?!

Beitrag von Lionessa-D31 »

Hallo Zusammen

Ich gehe beim Mastrimm auch so vor wie es Franz beschrieben hat und im Handbuch steht. Das mit dem Mastbiegen (2 Profildicken) ist auch bei mir (Normalmast) nicht praktikabel. Ich schaffe es jeweils ca. 1.5 Profidicken Biegung hinzukriegen, danach ist Schluss. Das Resultat der Methode überzeugt aber trotzdem, ich hatte noch nie Problem (Pumpen des Mastes) und der Trimm generiert ansprechende Segelleistungen, da hängt nichts durch.
Ich prüfe jeweils nach dem beschriebenen Trimmvorgehen mit einem Wanten-Messgerät (Surecheck) die Spannung der Wanten und komme auf ca. 20% der Bruchlast, was normal ist.

Das mit den neuen Wanten kann ich auch bestätigen, nach rund 20 Jahren hatte ich damals die Ober- und Unterwanten erneuert. Mit den neuen (elastischeren) Wanten verhält sich das Boot bei viel Wind "gefühlt" besser, kann sein das es Einbildung ist aber das Rigg ist seither harmonischer und steckt Böen besser weg.

Viele Grüsse
Daniel
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