Startprobleme

[Godewind]

Hallo Dehler-Fans,

bei meiner 31er habe ich ab und zu Startprobleme der folgenden Art:

Ich drehe den Schlüssel, der Piepton ertönt laut wie gewohnt. Ich warte kurz wegen des Vorglühens. Dann drücke ich den Startknopf und nichts passiert, Piepton läuft weiter. Kein Anlassversuch zu hören. Nach mehreren Versuchen dann geht es doch, aber mit Ach und Krach.

Am nächsten Tag geht alles wie gewohnt gut. Das Problem tritt nur gelegentlich auf (1 bis 2 Mal im Jahr). Zumeist habe ich keine Probleme.

Hat jemand eine Idee, wo das Problem liegen könnte?

[Odysseus]

Hallo,
wieso vorglühen? Haben unsere Motoren Glühkerzen? ich denke die starten durch Kompression.

Gruß Odysseus

[Ralf]

Hallo Godewind,
hallo Odysseus,

unsere Maschinen brauchen nicht vorglühen, die starten tatsächlich durch Kompression. Die Ursache für das Nichtstarten ist nach meiner Erfahrung im Gummistartknopf zu suchen. Hatte genau das gleiche Problem, und es wurde durch das einfache Austauschen des Startknopfes komplett beseitigt. In dem Gummiknopf leiert ein Metallkontakt aus, und dann brückt er nur noch durch Zufall oder durch 'seitliches' Drücken.

Gruß Ralf

[Godewind]

Mit dem Vorglühen, das war wohl eine irrige Annahme meinerseits, basierend auf einer Empfehlung, man solle nach Beginn des Warntons 2-3 Sekunden warten. Vielleicht muss aber auch die Kompression etwas aufgebaut werden (??).

Vielen Dank für den Tipp, Ralf. Ich hatte bisher auch den Eindruck, dass es beim etwas Hin- und Herdrücken dann letztlich irgendwann doch geht. Ich werde wohl bei nächster Gelegenheit mal den Startknopf auswechseln lassen.

[Ralf]

Kommst Du von hinten sehr gut dran sobald die Kappe von der Instrumententafel runter ist (Achterkabine), 2 Normstecker ab, Schraube runter, austauschen. ich sprühe da auch immer mal alles mit Kontaktspray ein.

Beste Grüße; Ralf

[Skipper]

Hallo Godewind,

ich hatte diese Startprobleme auch. Bei mir lag es an den Steckern des Kabelbaumes vom Motor zur
Instrumententafel im Cockpit. Du findest diese Stecker einmal am Motor und in der Achterkabine unter der Abdeckung.

Als Soforthilfe kannst Du Kontaktspray verwenden. Wenn diese Stecker aber auch bei dir die Ursache sind ist es besser
sie auszutauschen.

[segelklaus2]

wir hatten das thema schon mal im forum. ich empfehle auf verdacht nichts auszutauschen, sondern ersteinmal mit einem meßgerät zuschauen, ob am anlasser auch wirklich die 12,7 v anliegen, wenn man startet. vorher bitte das kabel vom anlasser abnehmen. ich habe das thema erst nach einbau eines relais in den griff bekommen. starterknopf steuert ein relais an. anlasserschalter bekommt dann die volle packung spannung.

[Jolly Roger]

Ich habe die Lösung des Problems schon mehrfach beschrieben.
Mir passierte das immer in Schleusen, vor Brücken und vor Hafeneinfahrten.
Den Startknopf auszuwechseln bringt gar nichts, hab ich einschließlich komplettem Anlasser-Tausch alles gemacht.
Es liegt einfach daran, daß, aus welchen Gründen auch immer, der Magnetschalter (der auch gleichzeitig der Einrücker für das Ritzel ist) nicht genug Strom bekommt, Spannung ist da, aber mit zu wenig Druck.

Zuerst glaubte ich, das ist das Problem, daß die älteren noch vom VW-Käfer her kennen, ein Schlag mit dem Hammer auf den Anlasser und der Motor sprang wieder an. Das würde auch bei uns helfen, nur ... ist das eine Lösung?

Durch den Einbau des Relais wird der Weg des Stromes von ca. 3.5m auf wenige cm verkürzt, wenn du es möglichst nahe am Magnetschalter des Anlassers platzierst..
Zusätzlich hilft es, wenn du den Flansch, zum Anlasser mit Kontaktspray einsetzt.

Seit ich das Relais eingebaut habe, sind die Probleme weg. Hol dir eines von Bosch, das 20A schalten kann. Das kostet ca. 10€
Mit dem Startknopf gibst du nur den Strom auf die Spule des Relais und das schaltet dann die Power auf kurzem Weg zum Magnetschalter.

[Godewind]

Kann man definitiv feststellen, ob es denn nun der Druckknopf der Übeltäter ist oder der Magnetschalter zu wenig Strom bekommt, wenn ich - sobald ich wieder beim Schiff bin - die Spannung am Magnetschalter teste?

Noch zum Einbau des Relais: Da ich in diesen Fragen Laie und vorsichtig bin, woher nehme ich den Saft, der durch das Relais auf den Magnetschalter geschaltet wird? Querschnitt? Sicherung?

Danke nochmal.

[Jolly Roger]

Das Relais kostet <10€, willst Du dafür weiter Probleme haben?

Der Querschitt des Kabels vom Startknopf zum Magnetschalter ist von Willi vorgegeben und vollkommen belanglos, das Kabel liegt bereits.
Da geht nach Einbau des Relais nur ein gaaaaanz geringer Strom drüber.

Mit Spannung hat das ganze nichts zu tun. STROM ist hier das Maß aller Dinge.
Wenn Du sicher gehen willst, 2.5mm² sind für die paar Zentimeter mehr als genug.

Ich habe mal den Schaltplan angehängt, nach dem ich das gemacht habe. Das ist nicht auf meinem Mist gewachsen.
Das habe ich in meiner Verzweiflung so mal im Internet gefunden, frag mich nicht wo.
Nur die Sicherung von 20A habe ich weggelassen, was soll der Scheiß? Wie es aussieht kommt der Schaltplan aus USA, na ja, die können sehr gute MAC-Light bauen, aber sonst ...

Ein Bild der Ausführung habe ich auch angehängt. Jetzt ist nur anders, daß ich das NONAME-Relais, das ich in CUX irgendwo bekommen habe, durch ein Bosch-Relais (20A) ersetzt habe.

Wie gesagt, die Probleme sind weg.

Solltest Du in Erwägung ziehen, einen neuen Anlasser zu kaufen (nicht nötig, wie ich aus eigener Erfahrung weiß), laß bloß die Finger von Yanmar Schmidt in Willich. 420€ hat das Ding gekostet. Die Probleme hat es nicht gelöst. Im Internet findest Du das Ding für die Hälfte. Aber was macht man nicht alles in Panik. Überflüssig, das Relais für 10€ reicht.

Ach ja, noch was: das empfohlene 40A Relais entspricht der normalen Ami-Angst, 20A sind mehr als genug

[Godewind]

Hallo JR,
das ist sehr anschaulich. Vielen Dank für Deine Mühe.
Ich werd mal sehen, ob ich das hinkriege.

[Jolly Roger]

Ein Nachtrag zum Umbau mit Relais:

Ein Niederländischer Eigner einer Dehler 31, der auch die Relaislösung gegen die Startprobleme gewählt hatte, konnte mir noch einen Verbesserungsvorschlag machen.
Er sprüht 2-3x im Jahr die Flanschverbindung vom Anlasser zum Motor mit einem Kriechöl ein.