Seeventile

st.liedtke
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Seeventile

Beitrag von st.liedtke »

Sagt mal Jungs und Mädels,

wie lange halten eigentlich Seeventile ??? in meinem Kahn arbeiten noch die Originalventile von 1987, und neulich habe ganz schlecht vom Springbrunnen im Schiff geträumt.

Schöne Winterarbeiten
Stefan
Stefan Liedtke
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Leo
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Re: Seeventile

Beitrag von Leo »

Hallo Stefan,
dann solltest Du langsam mal an einen Austausch denken. Ich habe auch eine 87-er Duetta.
Letztes Jahr hatte ich nach dem Einwassern im Frühjahr jede Menge Wasser im Schiff - das Knierohr an der Eingangsseite der Seewasserpumpe war durch 'Entzinkung' durchgegammelt.
Daraufhin habe ich im Herbst 2010 alle Außenborddurchbrüche gecheckt. Ergebnis: die 3/4-Zöller hätten noch einige Jahre gehalten, aber der 1 1/4-zöllige Toilettenauslass ist mir unter der Rohrzange zerbrösselt. Mein Tipp also: A u s t a u s c h e n !
Gruß aus Schilksee

Leo
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dirty harry
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Re: Seeventile

Beitrag von dirty harry »

Hi, ich habe eine 92'ger D34, letztes Jahr hatte ich plötzlich den Schlauch des Waschbeckens in der Hand.... (Ventil zum Glück geschlossen).
Die Schlauchtülle war so dünn wie Papier und abgebrochen. Ich habe sämtliche Ventile UND Borddurchlässe gewechselt. Sicher ist besser....

Gruß D-Harry
st.liedtke
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Re: Seeventile

Beitrag von st.liedtke »

Danke Euch beiden, das sind ja unmissverständliche Hinweise, ich geh dann mal schrauben.
Grüße aus Hamburg
Stefan
Stefan Liedtke
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Bernhard
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Re: Seeventile

Beitrag von Bernhard »

Hallo Leo, hat Dein Boot in den letzten 24 Jahren in Salz oder Süßwasser gelegen? Welches Material hast Du für den Ersatz genommen? Rotguß, Messing oder Niro? Gruß Bernhard
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Leo
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Re: Seeventile

Beitrag von Leo »

Moin Bernhard,
die "Caroline" hat anfangs einige Jahre im Ijsselmeer gelegen, dann viele Jahre in Wedel. Von dort war sie aber jedes Jahr im Sommer einige Wochen in der Ostsee und seit 2003 liegt sie in Kiel-Schilksee.
Die Borddurchbrüche und die Kugelhähne bzw. der Schieber des Pantryventils (siehe http://duetta94.com/forum3/viewtopic.php?f=4&t=17) sind m.E. aus Messing. Ich gehe mal davon aus, dass ein erneuter Ersatz Problem des Nacheigners sein wird.
Gruß aus Schilksee

Leo
Bernhard
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Re: Seeventile

Beitrag von Bernhard »

Hallo Leo, vielen Dank für Deine flotte Antwort. Mein Boot war zwar nicht soviel im Salz ( Die letzten drei Jahre mit mir im Ijsselmeer und davor zehn Jahre im Haringsvliet mit dem Voreigner) Da sie aber in den ersten zehn Jahren vermutlich in Blankenberge im Salzwasser war, will ich mal an den Austausch gehen. Ich kann leider nicht mal so eben maß nehmen, da es bis zum Boot mehr als zwei Stunden sind. Kannst Du mir sagen, welches Maß die Durchlässe haben? Vielen Dank schon mal, Bernhard.
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Leo
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Re: Seeventile

Beitrag von Leo »

Hallo Bernhard,
bei meinem Boot ist der Toilettenauslass 1 1/4 ', alle übrigen Aus- bzw. Einlässe (Pantrybecken, Waschbecken im Toilettenraum, Toiletten- und Kühlwasserzulauf) sind in 3/4 ' ausgeführt. Ob das bei allen Duettas/D 31 so ist weiß ich nicht, ist aber wahrscheinlich.

Vielleicht melden sich noch andere Forumsteilnehmer, damit wir das anhand der Baunummer checken können. Ich habe die Baunummer 400-485 aus dem Dezember 1987.
Gruß aus Schilksee

Leo
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Odysseus
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Re: Seeventile

Beitrag von Odysseus »

Hallo,

ist bei meiner 31er auch 1991 wie bei Leo

Gruß Odysseus
Zuletzt geändert von Odysseus am 11.11.2011, 20:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Godewind
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Re: Seeventile

Beitrag von Godewind »

Hallo,
kann man denn erkennen, ob die Ventile "fällig" sind, ohne irgendwas abzubauen?
Gruß

Godewind
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Leo
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Re: Seeventile

Beitrag von Leo »

Hallo Godewind,
die sehen beim Draufschauen o.k. aus und auch wenn Du im Winterlager von aussen reinschaust, kannst Du nicht sehen, in welchem Zustand die Teile sind. Ein mit mir befreundeter Bootsbauer hat mir empfohlen, mit der Finne eines Hammers kräftig auf die Schlauchstutzen zu schlagen. Ist aber auch nicht 100 %-sicher, daher sollte man einfach nach ca. 20 Jahren "in den sauren Apfel beissen" und die Dinger austauschen, nach dem Motto "Safety first". Kostet, wenn man es selbst macht, zwar ca. 250 €, aber man schläft wieder ruhiger.

Nachtrag vom 12.11.2011:
Habe gerade die neue Ausgabe von "Segeln" (12/2011) auf den Tisch bekommen. Darin wird im Editorial und auf S. 10 darauf hingewiesen, dass es eine ISO-Norm gibt, die für Seeventile ein Mindestlebensdauer von fünf Jahren vorschreibt.
Gruß aus Schilksee

Leo
Bernhard
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Re: Seeventile

Beitrag von Bernhard »

Hallo Wintersegler,
man kann, wenn man ein neues Vergleichstück daneben hält, an der Rotverfährbung sehen, ob ein Messingfitting ausgezinkt ist, weil nur Kupfer übrigbleibt. Gestern noch hat mir mein Segelnachbar zwei Borddurchlässe gezeigt, die er vor drei Jahren ausgetauscht hat. Das Schiff lag 20 Jahre vornehmlich, ausser Urlaub und ein Jahr Mittelmeer, im Süßwasser. Die Durchlässe sahen stabil aus. Einer war aber deutlich "roter" als der andere. Ob man den Farbunterschied unter schlechten Beleuchtungsbedingungen im Schiff sieht weiß ich aber nicht.
Englische Versicherungen sollen einen periodischen Austausch der Durchlässe verlangen.
Ich überlege Rotgußfittinge (Kupfer/Zink/Zinnlegierung) einzubauen. Hat jemand dazu Erfahrungen oder Meinungen? Gruß Bernhard

Nach dem Segeln ist vorm Skifahren.
Bernhard
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Re: Seeventile

Beitrag von Bernhard »

Hallo Super Marios, zu dem Thema habe ich einen schönen Tread gefunden. http://www.proboat.com/attention-to-det ... -2010.html. Danach ist Messing Teufelszeug und Niro auch unter Wasser nicht zu gebrauchen.
Leo kannst Du mir sagen, ob das Sieb am Seewassereinlauf mit dem Durchlass als ein Bauteil verbunden ist oder ist das Sieb von aussen aufgeschraubt? Vielen Dank, Bernhard
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Leo
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Re: Seeventile

Beitrag von Leo »

Hallo Bernhard,
das Sieb für den Kühlwassereinlass ist bei mir von außen aufgeschraubt. Bei SVB ist ein entsprechendes Teil im Katalog zu finden
Gruß aus Schilksee

Leo
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Lorentino
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Re: Seeventile

Beitrag von Lorentino »

Hallo zusammen,

aus mehreren Foren zu diesem Thema ziehe ich für mich das Fazit: Wenn Austausch, dann bloss nicht wieder Messing. Zum Testen, ob das Materal bereits zum Kupferschwamm "ausgeödet" ist, habe ich gelesen, solle man mit der Ecke vom Schraubenzieher daran kratzen...

Niro - für Decksbeschläge optimal, aber dauerhaft unter Wasser auch nicht.

Für unter der Wasserlinie gibt es das eine wirklich langlebige, sichere Material: Rotguss (Bronze). Für einen Komplett-Austausch (1 Stk. 1 1/4'' und 4 Stk. 3/4'' - jeweils Durchlass + Kugelhahn) komme ich bei Toplicht auf € 205,40 (brutto). Allerdings noch ohne Schlauchtüllen, die dort nicht als gewinkelte sondern nur als gerade Ausführung erhältlich sind (die benötigten Winkelstücke mit I/A-Gewinden müssen also extra bestellt werden). Die Tüllen sind aber 1.) nicht so sicherheitsrelevant (denn die Ventile werden beim Vonbordgehen geschlossen) und sie lassen sich 2.) auch mal während der Saison bei abgesperrtem Hahn wechseln.

Eine mögliche Alternative wäre vielleicht noch der Spezialkunststoff Marelon - ist aber nochmal teurer (Vergleichspreis zu oben: € 332,90) und vielleicht für die Regatta-Segler unter uns aus Gewichtsgründen interessant. Dabei muss ausserdem bei den 3/4''-Teilen zwischen Bordwand und Schlauch komplett auf die amerikanische Gewinde-Norm NPT umgerüstet werden. Mal eben ein Ersatzteil aus dem Baumarkt holen geht dann ganz und gar nicht mehr.

Gruß
Lorentino
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