Tune Up - schneller, leichter und besser segeln

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Pirola
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Tune Up - schneller, leichter und besser segeln

Beitrag von Pirola »

TUNE UP - schneller, leichter und besser segeln mit der Duetta 94 / Dehler 31 geht das?
Dieser Frage stellen sich sicherlich viele im Forum und nicht nur die Regattasegler, sondern auch die vielen Fahrten und Tourensegler, die ihr Schiff modifizieren und tunen möchten.

Welche Erfahrungen habt Ihr ? Was kann man tun ?

Auf der Basis des Werftstandards/Yardstickzahl gibt es sicherlich einige Möglichkeiten. Darüber hinaus kann man natürlich auch aufwendige Umbauten wie neuer tieferer Kiel, schlankeres Ruderblatt oder auch neues
Zweisaling-Rigg diskutieren. Was bringen diese Umbauten, lohnt sich der Aufwand die Arbeit und finanzielle Investition?
Pirola
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Tune Up

Beitrag von Pirola »

In einigen Beiträgen im Forum wurde ja schon das Thema tieferer Kiel besprochen. Die Frage ist, was bringt es und was will man erreichen. Die Kosten für einen neuen Kiel (Gußform, Arbeit und Material) belaufen sich auf ca. 3.800,00 EUR. Also was kann am am Standard-Kiel machen.

Unser Boot segelte auf beiden Bügen immer etwas unterschiedlich, es wollte auch nie gerade aus laufen bei Pinne in der Mitte. Im Winterlager konnte man schon optisch erkennen das die Kielform nicht symetrisch war.
Eine Seite war etwas flacher, die Vorderkannte nicht gleichmäßig gerundet. Ursache für den Fehler muß die Gußform gewesen sein. Ansonsten sichtz der Trapezkiel gerade unterm Schiff, was bei vielen Schiffen auch nicht immer der Fall ist.

Bei einer gründlichen Unterwasserschiff-Sanierung wurde auch der Kiel bearbeitet. Alle alte Farbe runter und mit der Flex blank geschliffen. Kiel gründlich reinigen und mit Gelshild Grundieren. Dann zwei Längsschablonen des Profils Oben und Unten aus Hartpappe anfertigen. Damit konnte die schlechte Seite des Kiels jetzt im Profil aufgespachtelt werden. Insgesamt wurden ca. 3 Kg Epoxyspachtel verarbeitet.

Ergebnis:
Das Schiff segelt jetzt auf beiden Bügen gleich viel Höhe und Geschwindigkeit. Das Boot ist gutmütiger geworden weil es nicht so schnell in Böen anluvt, das Boot läßt sich allgemein leichter steuern. Insgesamt also sehr positiv.

Noch eins ist wichtig, die Abrisskante hinten am Kiel muß scharf sein, d.h. ca. 6 - 8 mm breit rechtwinklig verlaufen.

Axel von der Pirola
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Fru hansen
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Tune up

Beitrag von Fru hansen »

Moin alle zusammen,

ich kann dem Axel von der Pirola mit seinem Beitrag nur zustimmen, diesen Aufwand habe ich diesem Winter mit meinem Kiel auch betrieben und mein
Unterwasserschiff auch entsprechend sorgfältig überarbeitet. Weiterhin habe ich mir ein paar ordentliche Segel gegönnt und den Mast entsprechend der
Trimmanleitung getrimmt. Ob ich das nun wirklich zu 100 % hinbekommen habe, kann ich nicht sagen, aber ich bin mit den Leistungen des Bootes bisher ganz zufrieden. Man kann sicherlich durch einen längeren Kiel und ein anderes Rigg noch etwas mehr aus dem Boot herausholen, aber lohnt sich dieser Aufwand im Vergleich zu den Kosten ?

Gruß
Gruß

Fru Hansen
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32iger
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Tuning am Rigg und im Cockpit

Beitrag von 32iger »

Hi,
der Mast der Dehler ist aus welchen Gründen auch immmer (Sicherheit, Serienfertigung) ziemlich dick und daher schwer zu biegen.
Ich habe das Achterstag mit 2 weiteren Rollen untersetzt, so dass ich mit einer Übersetzung von 1:48 ziehen kann, statt mit 1: 12. Das erleichtert das Trimmen über das Achterstag. Das Achterstag ist mittlerweile nicht mehr aus Draht, sondern von oben bis unten komplett aus Dyna-one (Faser), das bringt ein wenig fürs Topgewicht.

Im Cockpit habe ich die Leinen für den verstellbaren Schlitten des Travellers auf die Süllkante gelegt, so dass man auch von der "hohen Kante" den Traveller bedienen kann.

Topnant für den Spi ist aus dem Cockpit zu bedienen (Hebelklemme), genauso wie der Spibaumniederholer, der beidseitig außen am Cockpitsüll endet. Dazu sind auf beiden Seiten der Luke im Vorschiff Augen eingelassen, der Niederholer läuft da durch und wird mit einer Rolle am Spibaumhanepot befestigt.

Ach ja, die Heckklappe habe ich mal abgebaut, um einen Riss zu reparieren und danach nie weider angebaut, weil es ohne eigentlich viel besser ist. Wenn es im Hafen in die Kuchenbude zieht (durch das offene Heck), kommt eine kleine Persenning drüber, die auch beim Segeln nicht stört.

Alle Umbauten sind Yardstick-konform, allerdings mussten ein paar Löcher gebohrt werden und die Beschläge teilweise von innen unterfüttert werden, alles in allem keine große Mühe (typische Winterlagerarbeit), aber beim Segeln ziemlich hilfreich.

Frage: Hat jemand schon mal versucht, den Spibaum aus einer Halterung am Großbaum heraus zu setzen, oder geht das nur bei kleineren, leichterne Riggs (z.B. H-Boot u.ä.)?

Gibt es weitere Tips und Tricks?

Gruß aus FL
(Dehler 32)
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Fru hansen
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Tune up

Beitrag von Fru hansen »

Hallo 32iger,

das mit dem Achterstag habe ich bisher nicht so sehr als störend empfunden und die orginaltalje reicht mir völlig, einmal kräftig ziehen, und schwupp ist der mast " krumm " , stimmt schon, der orginalmast ist schon ein ziemlicher "Baumstamm ", stört mich aber nicht weiter, das mit dem Toppnant habe ich auch so gelöst und den Niederholer ebenfalls zweiseitig bedienbar nach achtern umgelenkt, ich habe aber nur ein Auge vor dem Vorluk angebaut und mit zwei Rollen und leinenführungen nach hinten geführt. Meiner endet aber unter der Sprayhood neben den Winschen, funktioniert auch gut, das mit dem Spibaum ist wohl eine gute Idee, aber der ist wohl ein wenig zu groß und der Toppnant und der Niederholer müßten eigentlich permanent montiert bleiben,
und ob das so funktioniert ? Ich denke, ich lasse es so wie es ist. Zusätzlich habe ich mir noch zwei nach achtern umgelenkte Barberholer angebaut und den Traveller mehrfach untersetzt und auf das Süll umgelenkt. Ein Harken Großschotblock kann ich auch nur empfehlen, schön leichtgängig und sehr stabil, weiterhin habe ich die Genuawinschen gegen Lewmar 40 er ausgetauscht , so das meine freundin es beim Kurbeln nicht so schwer hat, das aber auch nur, weil die bei meinem Bruder auf seiner X über waren und somit günstig zu erwerben.

Gruß
Gruß

Fru Hansen
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32iger
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Tuning und Bastelarbeit

Beitrag von 32iger »

Hi fru hansen,
tja, viel mehr kann man wohl an unseren Booten nicht "tunen", ist aber auch gut so, soll ja kein Bastlerboot werden.
Die ganz aufwendigen Umbauten wie Kiel- oder Ruderveränderung lasse ich sicher bleiben, das Boot segelt - so wie es ist - gut, bauliche Veränderungen sind - finde ich - nicht nötig.
Interessant finde ich, dass Deine Freundin die Winschen kurbelt :lol: ,
bei uns an Bord meint meine Frau, das sei Männersache. :cry:

Vergessen habe ich noch meinen "Gennakerbaum", den ich als Bugspriet durch eine Halterung am Bugkorb schiebe (ist serienmäßig so vorgesehen), dadurch kommt der Gennaker schön weit vor das Vorstag und man kann gut halsen, ohne dass etwas hängen bleibt.

Noch eine "Bastelarbeit" für die langen Winterabende: Habe mir gerade einige "Schäkel" aus Resten von Dyneematauwerk gebaut, sieht man jetzt ziemlich häufig, sind billig (wenn man sie selber macht und Reste da hat) und leicht und stabil, Aussehen ist Geschmackssache.
Bei Interesse maile ich gerne eine Anleitung,

Gruß aus FL
(Dehler 32)
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