Dehler 31 mit vielen Mängeln, ist da was zu retten?

Hier könnt ihr über durchgeführte Arbeiten, Erfahrungen, Probleme berichten und euch Rat bei anderen holen
Antworten
Dinti
Beiträge: 2
Registriert: 03.12.2007, 10:26

Dehler 31 mit vielen Mängeln, ist da was zu retten?

Beitrag von Dinti »

Habe vor einier Zeit eine Dehler 31 mit vielen Innenraummängeln angeschaut, nun ist der Eigner über mein Zögern verärgert.

- Deckeneinsätze in Salon wölben sich und lösen sich

- Achterkajüte: komplette Deckenverkleidung rausgerissen

- Schietür zur Toilette schiebt nicht mehr

- Holz der Pantry, der Tische ist rundum stark zerkratzt

- Innenschale kaputt am Eingangsbereich

Neben zig anderen Mängeln sind das die Hauptprobleme. Ist das alles typisch?

Kann ich das Holz schleifen und neu lackieren? Wie problematisch ist die neue Deckenverkleidung im Salon und in der Achterkjüte zu verlegen? Wie repariere ich die gesplitterte Innenschale direkt unter dem Schiebeluk?

Was darf so eine Dehler 31 noch kosten? BJ 88, Erstbesitzt, alte Segel, alte Spryhood, keine SW Schiene, keine Rollreffanlage...außen wirklich gut innen pfui.

Danke
Dinti
Benutzeravatar
strahlies
Beiträge: 41
Registriert: 19.10.2006, 22:34
Wohnort: Wuppertal

Voll normal ??

Beitrag von strahlies »

Hallo Dintri, Du könntest unser Schiff beschrieben haben. Die Deckenschale lässt sich gut mit 2K- Bauschaum befestigen. Undichtigkeiten und dadurch rausgerissene Verkleidung sind glaub ich ,auch normal. Mein Sattler schaut sich im Frühjahr unsere Achterkajütte an, dann kann ich Dir mehr sagen. Schau mal ins Forum, es sind schon tolle Ausbauten gezeigt worden. Scheibetüre kein Problem. Die Innenschale im Eingangsbereich werde ich mit großer Wahrscheinlichkeit mit Holz verkleiden. Sind bei mir handtellergroße Stellen.
Das Holz der Einrichtung kannst Du vorsichtig abschleifen und von Grund aus neu lackieren. Geht ganz gut und sieht prima aus.
Zum Preis - ich denke da musst Du selber kalkulieren, aber ich würde nicht viel mehr als 20TEuronen dafür ausgeben wollen. Es ist sehr :roll: viel Arbeit und Zeit die Du investieren musst. Rollreffanlage, Wanten, Sprayhood, Kuchenbude und Farbe hat bei uns ca. 7000 Eus verschlungen. Mail mich an wenn Du Details brauchst. Grüße Ulli
Dinti
Beiträge: 2
Registriert: 03.12.2007, 10:26

Beitrag von Dinti »

Das klingt ja erstmal recht positiv...also alles behebbar.

Wie kommt das mit der Schiebetür zustande?

Wir willst Du das dort mit Holz verkleiden?

Wo kann ich mir Fotos von Achterkajüten anschauen? habe nix gefunden.

Tja, die gute alte Dame soll 27500 Euro kosten, liegt also fast 13000 Euro unter vergleichbaren "guten" Booten. Deshalb zögere ich ja auch noch.
ist ja immerhin schon eine DE 31 und keine Duetta 94 mehr.

Dinti
Benutzeravatar
Firlefanz
Beiträge: 14
Registriert: 12.04.2007, 20:20
Wohnort: Fedderwardersiel
Kontaktdaten:

Kaufen

Beitrag von Firlefanz »

Hey Dinti,
ich finde den Preis von 27.500.-€ günstig.
Die beschriebenen Mängel sind allesamt leicht zu beheben.
Entscheidend ist Osmosefreiheit. Mir ist noch keine Dehler 31 mit Osmosebefall bekannt ) sowie eine intakte Maschine. ( Der Yanmar 2GM20 ist nach meiner Erfahrung absolut problemlos, auch im hohen Alter )
Die erste Besegelung muß nicht immer sofort auszutauschen sein.
Meine Dehler 31 Bj.1993 hat ebenfalls noch den ersten Satz Segel. Bei richtiger Pflege und vermeidung von Überanspruchung kann auch dieser Satz noch ein paar Jahre Freude bereiten.
Meiner Meinung nach ist eine Dehler 31 ein absolutes pflegeleichtes "Sorglos Schiff".
Ich habe vor der Dehler , 2 englische Kimmkieler aus den 80'er Jahren besessen,in denen ich ein (bzw. 2 ) Vermögen sowie unzählige Arbeitsstunden gesteckt habe...
Meine Second Hand Dehler war nach ca. 3 Wochen refitet.
( Vorschiff sowie Achterkajütenverkleidung mit Acrü Soft ausgekleidet,
Teakholzcockpit von einem Bootsbauer neu legen lassen, und fertig !)
Benutzeravatar
strahlies
Beiträge: 41
Registriert: 19.10.2006, 22:34
Wohnort: Wuppertal

Beitrag von strahlies »

Hi Dintri, ob du94 oder Dehler 31 ist völlig unerheblich. Auf die Osmosefreiheit, wie Firlefranz beschrieben, kommt es an. Bei den Schiffen unserer Baujahre kein Problem. Je älter, desto besser. Also ein Sorglosschiff.
Bei der Türe können nur die Führungsschrauben nach dem Ausbau verstellt worden sein oder beim Zusammenbau die Plastik U-Scheiben sich verkantet haben. Passiert leicht.
Die Verkleidung der kaputten Innenschale werde ich mit einer breiten Holzleiste durchführen. Vernünftig angepasst und ggf. verziert mit Rundungen o.ä. sieht es bestimmt besser aus als jetzt.
Brauche dien EMail Anschrift, dann kann ich Dir ein Bild senden der Unterkonstruktion. Sonst wende dich an Leo oder ich glaube es war segelklaus2. Die helfen sicherlich auch.
Preislich muß wie schon erwähnt jeder selbst klar kommen, mir wären 27T plus mit Sicherheit am Ende über 10TEus für eine Instandsetzung zu teuer, wenn man für knapp 40 ein fertiges Schiff bekommt. Es kommt natürlich auf Dein handwerkliches Geschick und Beziehungen an. Grüße Ulli
Benutzeravatar
Ralf
Beiträge: 154
Registriert: 02.01.2007, 13:13
Wohnort: Köln / Liegeplatz Roermond

Beitrag von Ralf »

Hallo Dintri, es ist m.E. völlig egal ob DU 94 oder DE31 nimmst, ich habe mich für eine DU 94 aus Bj 86 entschieden weil sie gepflegter war als alle 'jüngeren' Schwesterschiffe. Einziges Manko: Fenster ohne Rahmen. Kaufpreis war allerdings auch 39.000,--, dafür war die gute wie neu, innen und aussen. Den Rest den wir besichtigt hatten gab es auch um die 25.000,--, aber da steckst Du locker 10.000,-- rein bis Du wirklich zufrieden bist. Die klemmende Tür lag bei meiner Phoenix an 2-3 kleinen Schrauben, die die Kunststoffgleitschrauben behinderten. Schräubchen mit Kleber fixieren, neue Gleitschrauben, was Fett dabei und erledigt (€ 4,--). Wichtig ist: Osmosefrei, Motor gepflegt und 'trockener' Innenraum.

Habe vorher mal eine bis dahin ungepflegte Dufour 2 Jahre lang aufgepäppelt, da gehört schon eine Menge Idealismus zu.

Bei Fragen einfach melden, Ralf
Ralf
SY Phoenix, NL-Roermond
Duetta 94 Bau-Nr. 407-336
Benutzeravatar
Godewind
Beiträge: 184
Registriert: 05.01.2008, 16:48
Wohnort: Nähe Hannover
Kontaktdaten:

Beitrag von Godewind »

Hallo Dinti,

ich bin neu im Forum, daher kommt erst jetzt ein Beitrag von mir.
Sicher lassen sich die beschriebenen Mängel alle beheben, wie die anderen Teilnehmer dies bereits ausgeführt haben. Die bemängelten Teile gehören nicht unbedingt zu den wichtigsten Dingen am Schiff. Stutzig wäre ich aber dennoch, wenn ich so etwas sehe, insbesonders auch dann, wenn der Verkäufer über meine Zweifel verärgert wäre.

Ich würde Fragen aufzuklären versuchen wie:
- Was waren die Ursachen für diese Mängel?
- Könnte das Schiff mal einer besonderen Verformung durch Havarie o.ä. ausgesetzt gewesen sein? Ich habe schon einmal mit angesehen, wie ein Schiff am Kran gegen die Kaimauer geknallt wurde. So etwa könnte die Ursache sein, dann aber auch für andere, nicht auf Anhieb erkennbare Schäden.

Wenn jemand ein Schiff in diesem Zustand anbietet, sollte man sich ebenso die Frage stellen, ob er nicht mit anderen, wichtigeren Dingen ebenso umgegangen ist. Es soll Eigner geben, die 10 Jahre keinen Ölwechsel machen oder sich auch nicht um das Unterwasserschiff kümmern, das - weil es z.B. in südlicheren Gefilden liegt - selten aus dem Wasser kommt.

Ich kann mich noch gut an ein Angebot erinnern, das ich vor meinem Kauf damals hatte. Da es äußerlich auch keinen guten Eindruck machte, wollte ich mir Motor und Unterwasserschiff ansehen. Der Verkäufer wollte erst nicht so recht und reagierte auch etwa ärgerlich. Als ich darauf bestand, willigte er ein. Der Motor war ein einziger Rostklumpen, das Unterwasserschiff wie ein Pappkarton. Um dieses Schiff wieder hinzukriegen, wären 20.000 Euro nicht ausreichend gewesen.

Es ist ja ohnehin sehr interessant, was Verkäufer manchmal so von sich geben. Da habe ich seinerzeit so Einiges erlebt. Z.B. Bilge voll Wasser: "Das ist in Ordnung, dass hat jedes Schiff, dazu ist die Bilge ja da." (!!!) Bei meiner D31 ist die Bilge bisher immer vollkommen trocken gewesen.

Seriöse Verkäufer geben Zusicherungen und Garantien, auch auf Gebrauchtschiffe. Da muss man nicht die "Katze im Sack" kaufen. Ich habe seinerzeit meine bei der Marina (auch mein Liegeplatz) gekauft. Hier gibt es ständig Dehler-Schiffe im Angebot, die vorher, ggf. auf Garantie auch noch hinterher, in Ordnung gebracht werden. Dabei wundere ich mich, dass die Kaufpreise nicht höher sind als von privat, eher niedriger.
Gruß

Godewind
Antworten