Zinkanoden im Motor

Benutzeravatar
Momo
Beiträge: 127
Registriert: 28.11.2008, 14:36
Wohnort: Nordsee/Husum

Re: Zinkanoden im Motor

Beitrag von Momo »

Habs im Manual auch nicht gesehen und wurde diesen Sommer von einem Yanmar Mech drauf hingewiesen doch nicht
zu vergessen die zu wechseln. Sein Rat war als Nordseefahrer (Einkreissystem) min. jede zweite Saison die Teile aus zu tauschen.

Gruß
Bernd
Benutzeravatar
Jürgen
Beiträge: 46
Registriert: 06.04.2008, 18:36
Wohnort: Wilhelmshaven - Rüstersiel

Re: Zinkanoden im Motor

Beitrag von Jürgen »

Liebe Dehler-Freunde,

ich bin meiner Trine einige Tage untreu geworden und mit dem Auto dem Weihnachtsstress entflohen - war wirklich erholsam.
Gerade wieder zurück, will ich mein Versprechen mit den Fotos einlösen. Auf dem ersten Bild ist die Mutter der seitlichen Anode zu sehen, sie befindet sich direkt über dem Ölmessstab.
Die Mutter der hinteren Anode habe ich nur mit einem Spiegel aufnehmen können. Die Aufkleber, die die Muttern kennzeichnen, sind bei meiner Trine (Bj. 1991) noch wie neu.
Zum Herausschrauben: Beim ersten Mal war es wirklich schwer, wie auch Segelklaus schreibt. Dies war bei meinen Vereinskameraden teilweise genauso bzw. noch schwerer. Jetzt können die Muttern mit normalem Kraftaufwand gelöst werden.
Die Zinkanoden, die auf einer Schraube sitzen, werden dann hinten (=innen) in die Mutter eingeschraubt.
Ach ja: man sollte damit rechnen, dass beim Herausdrehen der Muttern Kühlwasser entweicht.
Einen guten Rutsch in Richtung einer tollen Segelsaison,

Jürgen von der Trine
Dateianhänge
Zinkanode 2 GM 20 hinten - 2.jpg
Zinkanode 2 GM 20 hinten.jpg
Zinkanode 2 GM 20 Seite.jpg
Benutzeravatar
Jolly Roger
Beiträge: 177
Registriert: 13.12.2009, 17:16
Wohnort: Niederlande / Rheinland

Re: Zinkanoden im Motor

Beitrag von Jolly Roger »

Ja, natürlich, die Schraubenköpfe mit den gelben Punkten hab ich auch schon gesehen.
Ich habe mir aber nichts dabei gedacht, die brauchst halt am Motor.

Eigentlich eine Unverschämtheit, daß in der Betriebsanleitung nichts davon beschrieben ist.
Da stehen nur so vollkommen unbekannte Teile wie z.B. Ansaugschalldämpfer oder Kurbelwellenkeilriemen beschrieben ;-)

Jedenfalls vielen Dank für die Fotos, aber nach den Beschreibungen der Forumsmitglieder lasse ich das besser den Motorfritzen machen.
Viele Grüße / Groetjes

Klaus (Dehler32)
Benutzeravatar
dirty harry
Beiträge: 67
Registriert: 10.09.2008, 08:04
Wohnort: Kiel
Kontaktdaten:

Re: Zinkanoden im Motor

Beitrag von dirty harry »

[quote="Jolly Roger"]........

Eigentlich eine Unverschämtheit, daß in der Betriebsanleitung nichts davon beschrieben ist.
...........................quote]
Hallo Jolly Roger,
Ich könnte ja sagen: Das weiß doch jeder, der ein bischen Ahnung von Elektrolyse hat!! (Sag ich aber nicht)
Ich sag: in meiner Betriebsanleitung für die D34 ist es erwähnt. siehe auf meiner Homepage http://www.sy-tekiela.de/ das Technische Handbuch Teil 3 http://www.sy-tekiela.de/D34HandbuchT3.pdf (Seite 39).
Da Dehler eigendlich immer sehr detailiert beschrieben hat (fast amerikanisch) gehe ich davon aus, dass dies auch bei der Duetta 94/ D31 so ist. Daher habe ich auch letztes Jahr (nach 2 Jahrten als Eigner) die "Zinkmäuse" gewechselt. Mein Vorgänger hatte behautet diese regelmäsig gewechselt zu haben. Es waren noch Spuren von Zink am Träger vorhanden.

Zum Aus/ Einbau: Ich habe mir einen Drehmomentschlüssel im Baumarkt besorgt, da dieser einen längeren Hebel hat. Die Knarre aus dem Knarrkasten ist zu kurz, um vernünftig ansetzen zu können. Damit könnte man dann ohne große Mühe die Zinkmaus lösen. Die seitliche Zinkmaus wird teilweise von einer Dieselleitung verdeckt (Ist auch auf dem Bild zu sehen). Diese mußte ich auch lösen. Danach hatte diese Zinkmaus auch verloren und wurde gewechselt. Dies bietet sich zusammen mit dem Dieselfiltertausch an.
Wer nicht selber an seinem Motor rumschraubt, sollte seinen Motor von einem Fachman warten lassen.
Benutzeravatar
Jolly Roger
Beiträge: 177
Registriert: 13.12.2009, 17:16
Wohnort: Niederlande / Rheinland

Re: Zinkanoden im Motor

Beitrag von Jolly Roger »

@ dirty harry
Wofür Zinkanoden da sind, weiß ich auch, aber man sollte doch irgendwo darauf aufmersam gemacht werden, daß es außer an der Antriebswelle auch Anoden IM Motor gibt!!!
In der Betriebsanleitung der Dehler 32 steht nur zur Motorwartung:
Die Wartung des Motors wird in der Bedienungsanleitung sehr genau beschrieben.
Ende. Und bei Yanmar steht nix von Anoden

Wenn Du gelbe Punkte am Motor sofort als das erkennst, was sie bedeuten, alle Achtung!!!

Auf der boot habe ich mal mit einem Zulieferer für Dehler aus dem Sauerland über die Ausführung eines Teiles gesprochen, der Hersteller sagte wörtlich: "wir hätten das ja auch anders gemacht, aber der Willi hat immer gespart."
Wie man sieht hat er sogar in der Betriebsanleitung gespart.
Viele Grüße / Groetjes

Klaus (Dehler32)
Benutzeravatar
Momo
Beiträge: 127
Registriert: 28.11.2008, 14:36
Wohnort: Nordsee/Husum

Re: Zinkanoden im Motor

Beitrag von Momo »

@dirty harry

Nun hilf mal nem "Blinden" bitte, hab mal deine erwähnte Verlinkung bemüht und mir besonders Seite 39 deines Handbuches mal näher angeschaut. Auch da sehe ich keinen Hinweis auf Zinkanoden an/in der Maschine. Ein kümmerlicher Hinweis der Lautet: Motorenanlage ...... Opferanode austauschen. Bin da ev. kleinlich in der Sicht aber wenn da in Einzahl Opferanode austauschen steht gehe ich von der Sichtbaren Wellenopferanode aus. Finde nicht den kleinsten Hinweis auch bei dir auf die hier zur Diskussion stehenden Zinkmäuse innerhalb der Maschine.

Gruß
Bernd
Benutzeravatar
Ralf
Beiträge: 154
Registriert: 02.01.2007, 13:13
Wohnort: Köln / Liegeplatz Roermond

Re: Zinkanoden im Motor

Beitrag von Ralf »

Keine Panik, die sitzen genau wie ein Thermostat reingeschraubt im Motorblock, nur backen die halt sehr fest und sind schwer erreichbar. Der Motormann im Hafen macht das locker, ich würde/werde nur nicht selbst dran gehen, das ist mir die Arbeitsstunde nicht wert da Schaden anzurichten. Die neuen wurden mit Kupferpaste eingesetzt damit es beim nächsten Mal leichter rausgeht. 'Meine' waren ewig nicht gewechselt worden und hatten nur ca 20% Materialverlust nach geschätzten 8-10 Jahren.

Guten Rutsch und Handbreit,

Ralf
Ralf
SY Phoenix, NL-Roermond
Duetta 94 Bau-Nr. 407-336
Benutzeravatar
Godewind
Beiträge: 184
Registriert: 05.01.2008, 16:48
Wohnort: Nähe Hannover
Kontaktdaten:

Re: Zinkanoden im Motor

Beitrag von Godewind »

Hallo Jolly Roger,

das ist immer so. Die Hersteller wollen doch lieber, dass der Fachbetrieb sein Geld verdient. In der Auto-Betriebsanleitung steht auch nichts über das, was die Werkstätten machen sollen.

Ich hatte die Anode, die hinten am Motor sitzt, zunächst nicht herausbekommen. Es ist kaum Platz zum Ansetzen eines guten Schlüssels. Warmlaufen und Kriechöl halfen nicht. Dann fand ich beim Zubehör ein vom Vorbesitzer zurechtgebasteltes Werkzeug: Einen passend verbogenen Ringschlüssel, an einem Ende abgesägt und eine Verlängerung (Rohrstück). Damit klappte es dann einwandfrei.
Gruß

Godewind
Benutzeravatar
Jolly Roger
Beiträge: 177
Registriert: 13.12.2009, 17:16
Wohnort: Niederlande / Rheinland

Re: Zinkanoden im Motor

Beitrag von Jolly Roger »

Die Anoden werde ich nicht selber wechseln, das soll unser Motorschrauber im Hafen machen.
Es ist aber gut, daß ich durch das Forum erfahren habe, daß da Handlungsbedarf besteht.
Viele Grüße / Groetjes

Klaus (Dehler32)
Benutzeravatar
dirty harry
Beiträge: 67
Registriert: 10.09.2008, 08:04
Wohnort: Kiel
Kontaktdaten:

Re: Zinkanoden im Motor

Beitrag von dirty harry »

Tach und ein gesundes neues.....

@JR und Momo,
ich habe das Eignerhandbuch so interpretiert.
Vermutlich liegt es auch daran, dass ich schon seit 40 Jahren an meiner Technik am Boot soweit wie möglich selber schraube. :oops:
Es ist wie bei einem Auto, entweder fährt man zur Inspektion oder man lässt es. :twisted:

Gruß aus Kiel :mrgreen: Dirty Harry
Benutzeravatar
32iger
Beiträge: 209
Registriert: 09.12.2007, 20:42
Wohnort: Flensburg

Re: Zinkanoden im Motor

Beitrag von 32iger »

Hallo,
geeignetes Werkzeug zum Wechseln der Opferanoden im Motor:
Für die Steuerbordseite: Nuß in der richtigen Größe, Verlängerung etwa 10 cm, Knarre.
Für die Rückseite: Nuß und Knarre, ohne Verlängerung.

Damit wechsele ich die Anoden jedes Jahr seit 1995, beim ersten Mal geht es ziemlich schwer, wahrscheinlich baut bei Yanmar ein Kraftsportler die Anoden ein. Die Dieselleitung muss nicht abgebaut werden, sobald die Mutter gelockert ist, kann sie leicht mit der Hand herausgeschraubt werden, dann hakt die Nuß auch nicht hinter der Dieselleitung.
Ich mache das jedes Jahr vor dem Einwintern, nachdem ich das Kühlwasser mit Frostschutz eingesaugt habe. Dabei kleckert durch die Steuerbordöffnung für die Anode einiges Kühlwasser wieder heraus, macht nix.
Eingebaut werden die Anoden dann im Frühjahr. Ich ziehe die Muttern kräftig fest, aber nicht mit Gewalt und natürlich nicht in den warmen Motor.
Die Anoden sind unterschiedlich abgenutzt, in einem Jahr kaum, im nächsten Jahr ziemlich. Woran das liegt :?: :?: :?: :?: , vielleicht am Matierial der Anoden.
Die Anoden mit dem passenden Dichtungsgummi gibt es beim Yanmarhändler, in Flensburg in der Marina Sonwik, Thiesen. Sie kosten ein paar Euro, also kein Grund, sie nicht jedes Jahr zu wechseln.
An die hintere Anode kommt man schwer heran, vor allem, weil man sie nicht sieht. Es geht durch die seitliche Klappe in der Achter"kajüte". "Do-it-yourself"-Wechseln ist mit dem Werkzeug kein Problem, eventuell beim erstem Mal den Griff der Knarre verlängern.

Das Photo von der hinteren Anode habe ich aus der Achterkoje aufgenommen, ich habe ein Loch ins Schott gesägt, das ich im Sommer mit einem soliden Teakbrett verschließe, zur Inspektion ganz praktisch.

Gruß aus Fl
Steuerbordseite
Steuerbordseite
Rückseite
Rückseite
(Dehler 32)
Bernhard
Beiträge: 275
Registriert: 23.09.2009, 20:53

Re: Zinkanoden im Motor

Beitrag von Bernhard »

Hallo Dehler Fans, ich hab´s ausprobiert. An die schwer zugängliche Zinkanode an der Motorrückseite kommt man am leichteten, indem man die kleine Gehäuseplatte komplett abschraubt. Die vier Schrauben (Schlüsselweite 11) sind mit einer Nuss gut zugänglich und leicht zu lösen. Wenn man die Gehäuseplatte wieder anschraubt, natürlich eine neue Dichtung einbauen. Flüssigdichtung oder aus Tetrapack schneiden. Meine holländische Bedienunganleitung gibt übrigens den Austauschintervall mit 1500 Betriebsstunden an. Ist aber sicherlich von den Wasserverhältnissen abhängig. Meine Anoden waren jedenfalls nach mehreren Saisons ohne Abnutzungsspuren. Fröhliches Schrauben wünscht Bernhard
segelklaus2

Re: Zinkanoden im Motor

Beitrag von segelklaus2 »

hab um die jahreswende herum die seitliche anode abgebaut. spritleitung abgebaut, knarre mit kleiner verlängerung und ein 1m langes rohr. damit ging es recht einfach. zuhause am schraubstock zerfiel die (optisch gutaussehende) anode zu bröseligen pulver, als ich den schlüssel ansetzte. konnte dann aber den massiven innenkern rausschrauben. für hinten habe ich von einen geraden ringschlüssel die eine seite abgeschnitten und eine ca. 30 cm lange verlängerung angepasst. ich probier es in den nächsten tagen.
übrigens 32 er, was ist denn das für ein kleiner schwarze e-kasten hinten am motor? (fast an der anode) die idee mit der i-klappe find ich super. wenn man sowas nur für die anode wollte, könnte man auch nur einen ca 5cm großen kreisbohrer ansetzen. ich glaub so mach ich das.
Benutzeravatar
32iger
Beiträge: 209
Registriert: 09.12.2007, 20:42
Wohnort: Flensburg

Re: Zinkanoden im Motor

Beitrag von 32iger »

Hallo Segelklaus,
was der "kleine schwarze Kasten" macht weiß ich nicht.
Beim nächsten Besuch beim Boot werde ich mal nachsehen, was 'draufsteht.

Grüsse aus dem bitterkalten Norden,
(Dehler 32)
Benutzeravatar
Ralf
Beiträge: 154
Registriert: 02.01.2007, 13:13
Wohnort: Köln / Liegeplatz Roermond

Re: Zinkanoden im Motor

Beitrag von Ralf »

sieht aus wie ein Relais..... Hab ich bei meinem Yanmar noch nicht entdeckt, werde mal suchen...
Ralf
SY Phoenix, NL-Roermond
Duetta 94 Bau-Nr. 407-336
Antworten