Bootsreinigung und Polieren

Hier könnt ihr über durchgeführte Arbeiten, Erfahrungen, Probleme berichten und euch Rat bei anderen holen
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Pirola
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Bootsreinigung und Polieren

Beitrag von Pirola »

Hallo Freunde des Winterlagers,
vor der Freude des segelns kommt die Arbeit im Winterlager, Bootsreinigung und Polieren ist ab März wieder angesagt. Ich liege in der Halle und immer wieder kommt unter den Bootseignern die Diskussion auf, Welche Arbeiten sollen zur Bootspflege gemacht werden, und welche Materialien und Werkzeuge sind hilfreich und zu empfehlen?
Wir alle sind uns einig das im Herbst, wenn es ins Winterlager geht, eine gründliche Reinigung des Rumpfes sowie Deck und Aufbauten erfolgen muß. Warmes Wasser, Haushalsreiniger und Schwamm, sowie einige Spezialreiniger sind hier sehr hilfreich. Im Frühjahr sollen dann alle Kunstoffflächen aufpoliert und versiegelt werden.

Die Firma Vosschemie aus Uetersen hat uns jetzt angeboten eine Einführung in die Professionelle Bootspflege mit ihren Produkten YachtCare durchzuführen. Ich werde dann davon berichten.

Meine Frage, welche Erfahrungen habt ihr mit Pflegeprodukten, Poliermitteln und Maschinen. Was kann man weiter empfehlen und was ist Schrott?

Grüsse aus Wedel
Axel von der Pirola
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Jolly Roger
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Re: Bootsreinigung und Polieren

Beitrag von Jolly Roger »

Nimm was Du willst, aber laß alles weg, wo Nano drauf steht.

Ich weiß zwar nicht, ob wir was verkehrt gemacht haben, ein schlimmer versautes Boot hatten wir noch nie über die Saison. Zunächst war es lange Zeit zu glatt, ständig wolkenförmige Dreckablagerungen, die sich kaum entfernen ließen, insgesamt war das Boot am Ende der Saison grau.

Beste Erfahrungen haben wir mit folgender Behandlung gemacht: Reinigung mit HiGloss-Poliermittel, dann nochmal Acrü-Blitz drauf, OHNE den NANO-Mist und zum Schluß Yachtikon Wachs.
Viele Grüße / Groetjes

Klaus (Dehler32)
Pirola
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Re: Bootsreinigung und Polieren

Beitrag von Pirola »

Hallo Winterlieger,

die Zeiten des Winterlagers gehen dem Ende entgegen, in den Hallen und im Aussenlager wird wieder kräftig an den Booten gewerkelt und am 19. März ist mein Sliptermin. Also nochmal eben schnell das Boot auf Hochglanz bringen?

Wir haben zum Thema Kunststoffpflege einiges dazu gelernt. Kurz ein Überblick:

Im Bootsbau werden Glasfaser verstärkte Kunststoffe (GFK) also der Rumpf, das Deck, Kajütaufbau und Lucken mit einem Gelcoat Oberflächenversiegelt. Dieser Polyesterschutzanstrich ist dem UV-Licht, der Bewitterung, mechanischer Belastung und Schmutz und Dreck ausgesetzt. Das Gelcoat verwittert durch anlagernden Schmutz, und nachfolgender Schmutz lässt sich durch eine mikroporös gewordene Oberfläche noch schwieriger entfernen. Je glatter die Oberfläche, z.B. durch Neulackierung, Schleifen und Polieren oder durch Versiegelung, umso länger hält der Glanz und weniger Schmutz kann sich anlagern. Ist das Gelcoat stark verwittert ( meist nach 10 bis 12 Jahren) hilft keine Reinigung und kein Polieren mehr, es muß neu Lackiert bzw. wenn noch möglich das Gelcoat fein angeschliffen und neu Aufpoliert werden.

Unser Bootsrumpf wurde vor 5 Jahren neu mit 2K-Farben lackiert. Der Pflegeaufwand ist heute noch gering. Einmal im Jahr gründlich waschen und reinigen, einige Stellen z.B. bei den Fendern neu aufpolieren und zum Schluß den Rumpf wachsen und leicht auf Glanz polieren. Der Glanz hält die ganze Segelsaison. Anders das Deck, Cockpit und Kajütaufbau. Hier hält der Glanz nie lange, eigentlich eine Dauerbaustelle. Was tun ?

1. Schritt: Reinigen aller Gelcoatflächen mit einem speziellen Kunststoffreiniger.
2. Schritt: Mit Schleif- und Polierpaste das Gelcoat neu Aufpolieren. Zum Beispiel mit Yachtcare Refit 2 einem Mittel das beim Schleifen immer Freinkörniger wird.
3. Schritt: Hochglanzpolitur und Versiegelung z.B. mit YachtiCon Premiumpolish Teflon.

Diese Vorgehensweise hat sich hier bei vielen Bootseigner bewährt und der Aufwand ist bei älteren Schiffen doch recht hoch. Eine Neulackierung der Gelcoatschicht ist also nur aufgeschoben und irgendwann wirklich notwendig.

Grüsse aus Wedel
Axel von der Pirola
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