Fäkalientank hinter Toilettenschrank

[helmut_2012]

Hallo,
hat hier jemand Erfahrung, ob man den Toilettenschrank wegschrauben kann? Ich beabsichtige, den Fäkalientank dahinter zu befestigen und den Toilettenschrank entsprechend zu kürzen. Gibt es da Erfahrungen?
vg helmut

[dirty harry]

Hallo,
die "Wand" kann man abbauen.
Dazu ist es aber notwendig alles zu demontieren, Ausenbordsventiele, Toilette......
Leider bekommt man sie aber nicht komplett aus der "Nasszelle entfernt.
Man kann aber dahinter arbeiten....
Ich werde diesen Winter (wenn er dann endlich vorbei ist) einen neuen Fäkalientank dahinte montieren (von SVB),
da mein derzeitiger Nirotank undicht geworden ist.
Orginal auch so vorgesehen...
siehe Eignerhandbuch Dehler 34 Seite 28 http://sy-tekiela.de/D34HandbuchT2.pdf

Gruß Dirty Harry

[helmut_2012]

Hallo Harry,
danke für deine infos. Das heißt, der schrank ist lediglich angeschraubt, man kann alles wegschrauben. Wieviel liter hat der dort unterbringbare fäkalientank? Ich bräuchte schon so 80 liter. Hast du auch einen absaugstutzen vorgesehen und wenn, welchen hast du dort verwendet.
Ok, viele fragen......gruß helmut

[dirty harry]

Moin Helmuth,
die Größe weiß ich leider nicht. 60 bis 80 l schätze ich...
Ich habe keinen Absaugstutzen eingebaut. Das Fassungsvermögen reicht bis zu 4 Tage (kommt darauf an ob es regnet, also kein Toilettengang möglich ) Wir entsorgen weit draussen, wenn es möglich ist
In DK sind noch nicht so viele Absaugstationen....

regards Harry

[Lorentino]

Ehlich gesagt verstehe ich Euch nicht ganz - Wofür der Aufwand ?

Unsere Boote sind laut Verordnung des BMVBS, die seit 2008 gilt, von der Fäkalientankpflicht befreit. Befreit sind Boote und Yachten, die vor dem 01.01.2003 gebaut wurden und "eine Rumpflänge von weniger als 11,50 m oder eine Breite von weniger als 3,80 m aufweisen". Nur eine dieser beiden (die Rumpfgröße betreffenden) Bedingungen muss zutreffen - soviel steht schon mal fest.

Allein für die edle umweltbewusste Gesinnung wollt Ihr Eure Ausscheidungen mit Euch herumschippern ? Das Schwappen im Tank taugt doch noch nicht einmal zum Selbstbetrug (=Vorgaukelung eines grünen Gewissens). Denn: Macht es für die Umwelt tatsächlich einen Unterschied "wenn möglich weit draußen" zu entsorgen ? Damals auf dem Jollenkreuzer hatten wir für die Ankerplätze immer einen BW-Klappspaten dabei und für unterwegs den Eimer. Worin besteht für die Natur hier der Unterschied zum Abpumpen ? Selbstverständlich hat, falls verfügbar, für "groß" immer die Hafenanlage Priorität, und zwar egal ob es auf dem Steg regnet oder schneit. Wir reden hier über das natürlichste und biologisch abbaubarste Produkt des Menschen. Alle anderen Produkte von CO² bis hin zu Kronkorken von Bierflaschen, die von Fischen geschluckt werden, machen unserem Planeten und unseren Mitkreaturen auf ihm größere Probleme.

Ok. - Wenn die momentan geltende Regelung durch einen regulierungswütigen Gesetzgeber irgendwann nochmal verschärft werden sollte, dann und nur dann wird es möglicherweise verpflichtend, wertvollen Stauraum an Bord für eine absurde Alibivorrichtung und toten Ballast zu opfern. Zumindest bis dahin aber gilt der gesunde Menschenverstand.

Gruß Lorentino

[Odysseus]

Hallo,
auch wenn die alten Schiffe laut Gesetz nicht zum Fäkalientankeinbau verpflichtet sind, so ist ihnen nicht erlaubt die Fäkalien im Meer zu entsorgen.
Die Regelung ist also reiner Schwachsinn. In Schweden wird ab 2015 das Einleiten generell verboten. 40l Tank wie auf unseren Schiffen von Dehler verbaut
wurde reicht für 2 Personen audf der Ostsee von Hafen zu Hafen oder übernächsten allemal. Ich habe über ein einfaches T-Stück den Abfluß mit einem Absaugstutzen an Deck verbunden. Kein großer Aufwand.
Gruß Odysseus

[helmut_2012]

Hallo und Danke für Eure Beiträge,

ich habe mein Boot in der Türkei liegen. Dort ist seit vielen Jahren Fäkalientankpflicht. Aber auch in Kroatien habe ich die Fäkalien nicht so einfach ins Meer abgelassen, zumindest nicht in Buchten, wo ich auch schwimmen wollte. Ok, das ist in Nord- und Ostsee weniger häufig der Fall. Auch möchte ich, wenn ich im Hafen bin, gelegentlich die Toilette benutzen.
Es geht mir hier um die Erfahrungen von anderen Leuten, die mir evtl. helfen könnten, den Tank möglichst sinnvoll zu installieren. Natürlich ist das jetzt nicht unbedingt meine Lieblingsbeschäftigung.....Aber ich denke unter den o.g. Bedingungen komme ich da nicht raus.
vg helmut

[Bernhard]

Hallo Hobbyinstallateure, nachdem mein Edelstahltank an den Nähten aufgegeben hat ( waren wohl nicht gebeizt) habe ich ich einen Tank aus 10mmm Sperrholz gebaut, innen und außen mit 300er Glas-epoxy verkleidet und die Nähte zusätzlich mit 600 er Glasgewebeband verstärkt. Die schlauchanschlüsse ( Einlass, Auslass, Absaugöffnung und Entlüftung habe ich mit glasverstärkten Polyesterborddurchlässen von SVB ausgeführt. So kann man sich einen Tank , der genau an die örtlichen Gegebenheiten angepasst ist, für kleines Geld bauen.
Nach dem Skifahren kommt das Segeln
Bernhard

[Odysseus]

Hallo,
einen Fäkalienkunsstofftank nach Mass kann man auch z.B. bei SVB oder AWN ordern. Basteln macht zwar Spaß, aber bei einem FäkTank hört der Spaß bei mir auf. Mein Edelstahl-Original ist zum Glück noch dicht(toitoitoi).
Ich versuche mal die Einbaubeschreibung, die irgendwer mal ins Netz stellte, hochzuladen. Falls es nicht klappt schick ich die PDF.Datei bei Bedarf per email.
Gruß Odysseus

klappt nicht, also adresse per PN

[helmut_2012]

Danke für die Hinweise, Sperrholz laminieren ist bestimmt eine interessante Alternative. Fremd ist mir die Aussage, daß Edelstahltanks undicht werden. Sollte man sie nicht einfach nachschweißen lassen, mit entsprechender Oberflächenbehandlung? Bisher glaubte ich immer, daß der Edelstahltank das Optimum ist? Wenn man den Tank mit GFK aufbaut, muß man nicht innen zumindest eine entsprechende Beschichtung aufbringen, damit die Fäkalien nicht in das Laminat eindringen? Lack oder so?
vg helmut

[Bernhard]

Hallo Hobbyinstallateure, Epoxidharz ist wasserdicht und gegen die Chemikalien die in unsere Fäkalientanks gelangen resistent. Edelstahltanks sind an den Nähten dann nicht dauerhaft dicht, wenn sie nach dem Schweißen nicht gebeizt werden. Das war bei mir leider so. es entstehen dann zahllose nadelfeine Löcher. Ich hab das Ding weggeschmissen. Fertige Tanks passten nicht so wie ich mir das vorstellte. Es gibt zum Beispiel ein Angebot, auf die 31er zugeschnitten. Ich konnte aber eine um mehr als 20 Liter größere Lösung realisieren. Eine Spezialanfertigung in Niro war mir schlichtweg zu teuer. Gruß Bernhard.

[segler_tom]

Hallo Bernhard,
das klingt sehr interessant! Kannst du eventuell genauere Hinweise dazu geben, welches Fassungsvermögen dein Tank hat?
Folgende Angaben wären auch noch von Interesse:
- nähere Infos über die Maße
- nähere Infos über die Baumaterialen
- nähere Infos darüber, wie der Tank befestigt wird

Hast du eventuell die Bauphase mit Bildern dokumentiert?
Vielen Dank und beste Grüße
Thomas

[Bernhard]

Hallo Thomas, der Tank isr 44 cm Hoch, 52 cm breit, oben 27 und unten 20 cm tief. Als Baumaterial habe ich 9 mm lauan- Sperrholz genommen ( war das billigste ) kochfest verleimt. Das ganze außen und innen mit 300 Gramm Gewebe beschichtet, die Innenkannten ausgekehlt mit epoxy und die Nähte noch einmal mit 300 Gramm 10 cm breitem Band außen und Innen beschichtet. Der Tank wird mit Spanngurten aufgehängt. Die Halterungen für die Spanngurte aus Epoxy beschichtetem Sperrholz werden von innen an die Bordwand mir Epoxy angeklebt. Das Ganze habe ich natürlich nicht wie ein Ausstellungsstück verputzt. Verschwindet ja auf immer in der Backskiste.










gruß Bernhard

[helmut_2012]

Hallo Bernhardt, der Tank sieht gut aus. Die Idee, ihn selbst zu machen ist auch gut. Da bekommt man dann ein genau passendes Teil. Ich habe noch ein paar Anmerkungen: Wäre es nicht stimmiger, GFK-Platten zu benutzen, diese vernähen und anschließend überzulaminieren? Könnte man das ganze nicht auch mit Polyester machen? Wäre dann eine Lackierung notwendig?
Gruß Helmut

[Bernhard]

Hallo Helmut, Gfk Platten sind eine Gute Idee. Man bräuchte dann nur die Ecken mit Glas zu Verbinden und die Platten mit Epoxy zu versiegeln. Die Platten müssten aber sehr dick sein oder mit Rippen verstärkt, da sie nicht sehr biegesteif sind. Ich hatte auch darüber nachgedacht, einen Tank aus Gfk zu laminieren. Dazu muss man aber eine Form bauen. dass war mir dann doch zuviel Aufwand. Ich wollte es schnell und billig; da erschien mir die Lösung mit Sperrholzplatten optimal. Gruß Bernhard