Spät-und Neueinsteiger braucht Eure ehrliche Hilfe

[Schnorchelmeister]

Hallo liebes Forum,
als 46jähriger Neueinsteiger im Segelsport brauche ich Euren ehrlichen Rat, bevor ich mir was zulege und mich im nachhinein fürchterlich ärger.
Im September diesen Jahres habe ich mein SBF-Binnen mit Segeln gemacht und bin mit dem SBF See jetzt kräftig dabei. Das Segeln mit so einer ca. 4,5m Cruiserjolle hat mir bei uns auf der Xantener Nordsee (ehem. grosses Baggerloch ) sehr viel Spass gemacht. Jetzt möchte ich mir mit meiner Frau eine duetta 94 von 1986 zulegen ( 9,45m x 3,05m x nur 1,1m Tiefgang )
Gesegelt soll haupsächlich auf dem Ijsselmeer werden. Nun meine Fage: Ist eine duetta 94 so das richtige für einen Anfänger ??? mir wurde von anderen erzählt, dass das Schiff zu instabil wäre, sehr leicht und schnell krängt und für einen Anfänger nicht das richtige sei. Der geringe Tiefgang hat mich auch etwas unsicher gemacht. ( fürs Ijsselmeer wohl ganz gut aber wenn es mal doch auf die Nordsee/Ostsee gehen solte). Ist die duetta mit dem kurzen Kiel Seetauglich ? Der Preis soll um 30.000 sein, ist das soweit OK ?l Unter 9m möchten wir nicht gehen. Grüße ANDREAS

[Ralf]

Hallo Andreas,

sind vor 5 Jahren eingestiegen, zunächst auf eine Dufour 1800 (7,65m) da wir prüfen wollten ob wir das richtige Hobby gefunden haben. Nach 2 Jahren sind wir auf eine Dehler 31/Duetta 94 - Baujahr 1987 umgestiegen. Grund für die Kleinere war der Einstiegspreis mit Aussenborder im Schacht, aber schon sehr bald war das Schiff dann doch zu klein. Ist so wie Autofahren, im Prinzip ist das wurscht, würde schon heute nach 3 Jahren Duetta auf eine 38er oder 41 umsteigen, leider fehlt der Sponsor. Tiefgang habe ich auch mit 1,10 m, SBF Binnen auch, segeln das Jahr über auf großem Baggerrevier in den Niederlanden und im Sommer gehts's über Flüsse/Kanäle zur Osterschelde/Ijsselmeer/Grevelingermeer ect.

Die 94er ist ein absolutes Traumschiff. Sicher, stabil, einfach zu bedienen und Ersatzteile gibt es quasi an jeder Ecke. Technik auch für Büromenschen übersichtlich und verständlich.

Ich würde es immer wieder tun!!

30.000 ist m.E. günstig, meine war einiges teurer, allerdings- Danke an den Voreigner - im absoluten Topzustand, makellos gepflegt innen wie außen.

Handbreit, Ralf

[Tovenaar]

Hallo Andreas,

die D31 ist wirklich ein gutmütiges Schiff - es segelt sich eigentlich wie eine große Jolle aber sehr gutmütig. Auch keine Sorge vor dem geringeren Tiefgang, Dehler hat mit unterschiedlichen Tiefgängen viel Erfahrung und die ensprechenden Dimensionen angepasst (Lateralfläche und Gewicht). Betreffs Krängung: ein bißchen eher muss man schon reffen, dafür ist die D31 eben auch nicht "werftseitig vorgerefft" und läuft auch bei weniger Wind ganz gut. Ich meine, die D31 (und damit die DU94) ist für unsere "normalen" Törns auf Nord- und Ostsee uneingeschränkt zu empfehlen. Auch die Manövrierfähigkeit unter Maschine (achte darauf, dass der 18PS Yanmar drin ist) ist dank der Wellen-/Schraubenkonstruktion und der direkten Anströmung des Ruders sehr beherrschbar ("vorbildlich"). Alles andere hat Ralf schon erwähnt.

Viel Erfolg
Tovenaares

[Schnorchelmeister]

Vielen, vielen Dank für eure schnellen Antworten, habt mich überzeugt. Mittwoch schau ich mir eine an. Der Yanmar Motor ( 18PS ) ist drin. Soll ca. 1000 Betriebsstunden haben. Wie lang ist wohl so die durchschnittliche Lebensdauer ? Und vielleicht habt Ihr noch ein paar Tips für mich, worauf ich noch achten sollte ? Das Schiff liegt in der Halle. Könnt mir ruhig technische Sachen nennen. Bin kein Büromensch. Im normalen Leben muss ich mich mit allen elektrischen, wie elektronischen Problemen in der Binnenschifffahrt herumschlagen. http://www.duetta94.com/forum3/posting. ... &f=1&t=296#

nochmals Danke, ANDREAS

[Godewind]

Hallo Andreas,

das bereits Gesagte über die positiven Fahr- und Segeleigenschaften kann ich nur bestätigen. Das Schiff lässt sich sehr gut händeln, das Verhalten auch in schwierigen Situationen ist sehr gutmütig.

Ob der Preis vom 30.000 Euro günstig ist, hängt von vielen Umständen ab, insbesondere vom optischen und technischen Zustand sowie der Vollständigkeit der Ausrüstung. Fehlt einiges an Ausrüstung oder sind größere Reparaturen oder Ersatzbeschaffungen notwendig, können leicht mal 5-10.000 Euro hinzukommen, so dass das Schiff dann mit dem genannten Betrag überbezahlt wäre.

Grundsätzlich würde ich ein Schiff lieber kaufen, das noch im Wasser ist. Bei Probefahrten unter Motor und Segel kann man einiges feststellen, was in der Halle nicht möglich ist. Natürlich muss es sich auch von unten ansehen, was man dann aber auch durch ein kurzes Auskranen erreichen kann. Der Zustand des Unterwasserschiffs ist natürlich von erheblicher Bedeutung. Osmose (bei Dehler sehr selten) sollte vom Kauf abhalten.
Ein evtl. erforderlicher Neuaufbau der Schutzanstriche kostet aber auch schon um die 3-4.000 Euro, wenn man es machen lässt.

Wenn der Motor regelmäßig gewartet wurde, auch große Inspektionen durchgeführt wurden, ist er nicht so schnell kaputt zu kriegen. 1.000 Motorstunden sind da kein Problem. Wenn er allerdings generalüberholt werden muss, wird es teuer. Bei dieser Fahrleistung kann es sein, dass der Propeller, wenn es der erste ist, ausgeschlagen ist und ggf. erneuert werden muss. Der zweiflüglige Faltprop liegt bei ca. 1.400 Euro.

Sind die Segel zu alt, dass sie ersetzt werden müssen, kann man nochmal mit ca. 4.000 Euro rechnen, usw., usw.

Bei der Ausrüstung hatte mein Schiff damals recht wenig zu bieten. So musste ich nachrüsten: Komplette Funkanlage, Sprayhood, Kuchenbude, Kühlaggregat (zus. 4.600) und noch einiges mehr.

Man sollte also schon alles ansehen und überprüfen können, um sich ein Bild über die Angemessenheit des Kaufpreises zu machen. Für eine 94er Baujahr 1986 sind 30.000 Euro m.E. nur angemessen, wenn keine der größeren genannten Aufwendungen notwendig sind.

[Jürgen]

Hallo Andreas,

zunächst einmal willkommen im Club, wenn du dir die Dehler kauftst.
Ich war kein Neueinsteiger, als ich 1993 meine Dehler 31 gekauft habe. Für mich war damals wichtig: der Motor mit 18 PS und der geringe Tiefgang mit 1,10 m.
Bis heute bin ich immer noch begeistert vom Schiff: Für uns Zwei (unseren Bordkater zähle ich nicht mit) wahrlich genug Platz, ich kann das Schiff auch alleine händeln und im Wattengebiet ist der geringe Tiefgang einfach super, man kann eine halbe Stunde vor den anderen losfahren.
Ansonsten kann ich mich den anderen Antworten nur anschließen.
Eines aber noch zum geringeren Tiefgang: Dehler scheint damals nur den Kiel verändert zu haben, er reicht nicht so tief, ist dafür aber länger. Das Gewicht scheint nicht verändert worden zu sein.
Dies wird angedeutet durch das Eigner-Handbuch, bei dem die Tiefgang- und Motor-Alternativen aufgeführt sind, aber das Gewicht nur mit 3,5 t angegeben wird. Auch muss ich bei den Regatten im Revier immer eine "Nummer kleiner" als die Dehler 31 mit tiefem Kiel fahren; wenn ich schon reffe, fahren sie das Groß noch voll oder wenn ich schon auf die Genua 2 wechsle, fahren sie noch die große (bei gleicher Krängung).
Trotzdem bin ich sehr zufrieden, man muss halt früher reffen oder auf eine kleinere Genua wechseln. Wenn dies beherzigt wird, hat man sehr viel Spaß - besonders bei geringem Wind, da läuft das Schiff wirklich gut (die Segeltragzahl beträgt mit der großen Genua ja auch 4,88). Übrigens habe ich dann auch wirklich gute Chancen, die Schwesterschiffe mit höherem Tiefgang zu schlagen.
Zum Preis: Sieh doch mal in die Rubrik "Gebrauchtbootpreise", um ein Gefühl für den "richtigen" Preis zu bekommen, aber es hängt ja auch sehr vom Zustand, der Ausrüstung und den notwendigen Arbeiten ab.

Ahoi,

Jürgen von der Trine

[SamSam]

Hallo Andreas,

Een advies van een Nederlander. De woorden van Godewind kan ik helemaal onderschrijven. Jij zoekt in principe een goed onderhouden schip. uitgerust met extra's, die jij nodig vindt. Maak een grote inventarislijst en voeg bij elk schip wat je gaat bekijken een oordeel of iets snel of minder snel moet worden vervangen, gerepareerd of aangeschaft. Zo krijg je van elk schip een totaalbeeld van vraagprijs, vervangingsinvesteringen en nieuwe investeringen. En dus ook de totale investering.

Godewind schrijft heel goed rekening te houden met de dure zaken op een schip:
zeilen,zeilhuik, gehele motorisering inclusief schroefas, schroefasdichting en propellor, onderwaterschip, roeraslagers, buiskap, verwarming , mast en verstaging, rolfokmechanisme, elektrische installatie, electronische instrumenten,faecalietank, toilet, matrassen, koelkast.

Indien zij niet geheel goed meer zijn of nog maar enkele jaren meegaan, zullen zij vervangen moeten worden. De prijs hiervan is zeer, zeer hoog. Zodat je mogelijk na drie tot vier jaar tot de conclusie komt dat alles bij elkaar eigenlijk een te grote uitgave is geworden.

Een prijs van een Duetta94 of een DE31 is volledig afhankelijk van de algemene onderhoudstoestand. Er zijn exemplaren van bj 1985 welke beter zijn dan schepen van wel 5 jaar jonger. De algemene markt is op dit moment voor een koper zeer gunstig. Tweedehands schepen worden bijna niet verkocht. Ik zou in het begin niet hoger gaan dan € 20.000,--. Wacht rustig je kans af. Ga liever naar één schip meer kijken dan één te weinig. Maak foto's, inventarislijsten, beschrijvingen van goede en slechte details van elk schip. Dan heb je goed vergelijkingsmateriaal om een keuze voor een bod te maken. De GFK van een Dehlerschip is over het algemeen goed ( ook na 20 tot 25 jaar ), maar de overige bootcomponenten moeten net als bij andere merken tijdig worden vervangen.

Ik heb zelf drie jaar geleden een duetta 94 van bj 1985 gekocht en ben zeer tevreden over het schip.

Veel succes met je zoektochten.

Theo Schrooten

SamSam