Hallo,
die Reffleinen verlaufen folgendermaßen:
Anfang der Reffleine ist im Vorliek des Großsegels mit einem Schäkel befestigt. Von dort läuft die Leine nach unten und verschwindet im Baum, am vorderen Ende des Baumens sollten zu diesm Zweck Rollen eingebaut sein. Die Reffleine tritt am hinteren Baumbereich wieder aus und zwar ungefähr (etwas weiter hinten) in Höhe des darüber liegenden Reffauges im Segel. Vom Baum führt die Reffleine als nach oben, dort ist im Segel eine Rolle angeschäkelt, durch die Rolle geht die Leine wieder nach unten und verschwindet wieder im Baum (Rolle, auf der gleichen Baumseite), etwas weiter hinten als sie ausgetreten war (Rolle). Im Baum läuft die Leine wieder nach vorne, tritt am vorderen Baumend aus, geht nach unten zu Rollen am Mastfuß und von dort über einen Umlenker ins Cockpit durch die Hebelklemme. Von hier wird gerefft, indem das Großfall gefiert wird und die Reffleine angezogen wird, bis beide Reffaugen (wichtig ist besonders das hintere) auf dem Baum liegen, dann Fall wieder durchsetzen.
Mit der zweiten Reffleine geht es genauso, nur das alles auf der anderen Seiten des Segels stattfindet. Die Reffleinen verlaufen also nicht durch die Reffaugen, sonderen nur auf einer Seite des Segels durch die angeschäkelten Rollen im Achterliek. Deshalb ist da, wo die Reffaugen sitzen ein Ring eingenäht oder mit Gurtband durch das Refffauge geführt.
Wem das zu kompliziert ist (funktioniert aber prima), der kann auch die üblichere Leinenführung nehmen, dabei wird die Reffleine mit einem "laufenden Palsteg" um den Baum geführt, läuft von dort durch das hintere Reffauge, wieder runter in den Baum, im Baum nach vorne, hoch zum vorderen Reffauge, durch das Reffauge wieder zum Baum und von dort über die Rollen am Mastfuß ins Cockpit. Der Hauptunterschied ist also, dass die Reffleine nicht im Vorliek (wie bei Dehler) beginnt, sondern am hinteren Baumbereich mit dem "laufenden Palstek".
Es gibt auch noch kompliziertere Verfahren, dabei ist im Baum eine zusätzliche Untersetzung eingebaut (Selden), dabei muss dann aber die Höhe der Reffs ziemlich genau zur Länge des Baumes passen, das wird meines Wissens bei Halberg Rassy so gemacht, funktioniert aber nicht besser als das unkomplizierte Dehlersystem.
Fazit: Wenn die Hardware (Rollen im Baum) vorhanden sind, Dehlerschnellreff sehr zu empfehlen, sonst die "Palstekmethode", aber auch dazu müss der Baum geeignet sein (Rollen im Baum oder außen auf einer seitlich angebrachten Schiene).