Hallo zusammen,
nachdem alle Lenkanschläge verkauft sind: Das kommt dabei heraus, wenn die obere Ruderlagerhülse als Lenkanschlag wirksam wird:

- vorher
Immerhin hat das Teil trotz Bruch seit meinem Kauf der Yacht noch funktioniert ohne dass die Ruderwelle schlackert.
Anlässlich meiner Reparatur des Ruderblattes mit Glasgewebe/Epoxi, wofür die Welle eh gezogen werde musste, habe ich die Lagerhülse diesmal ohne Anschlag erneuert. Beim Rückwärtsfahren muss man halt aufpassen, weil der Ruderdruck sich verstärkend zum Ruderausschlag bemerkbar macht. Viel Gas = viel Stress. Ausserdem: Warum sollte die Lagerhülse an dem Aluträger mit Senkköpfen festgeschraubt sein ? ( = Drehen verhindern an einem drehenden Teil inkl. sinnloser Materialschwächung.) Der Preis für ein Originalteil in Großenbrode erschien mir überzogen.
Das Material PA6 (gut für Gleitlager und leicht zerspanbar) habe ich mir in einem Kunststoff verarbeitenden Betrieb in Berlin als Reststück für 5,00 EUR Gabe in die Kaffeekasse besorgt. Mehr habe ich nicht ausgegeben. Den Quader habe ich zunächst mit einer 90mm-Lochsäge an der Standbohrmaschine rundgeschnitten. An der Drehbank in der Werkstatt eines Crewmitgliedes habe ich dann selbst gedreht. Die Drehbank aus den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts musste ich erst kennenlernen und immer wieder mit der Schieblehre nachmessen - Dies hat für mich als jemanden, der vorher noch nie als Dreher gearbeitet hat, eine Stunde gedauert und so sieht es aus:
Für den Wiedereinbau der Ruderwelle war viel Fett in das untere Ruderlager und Muskelschmalz notwendig. Die neue obere Lagerhülse hat sofort schmatzend gesessen und sich bei ersten Probeschlägen bestens bewährt.
Gruß Lorentino